František Šilhart

Geboren 1901. František Šilhart war in der Zwischenkriegszeit als erfolgreicher Unternehmer der Werbebranche zu Wohlstand gekommen. Nach dem kommunistischen Umsturz vom Februar 1948 betrieb er weiterhin ein Anzeigenbüro in der Prager Innenstadt. Gleichzeitig engagierte sich Šilhart im antikommunistischen Widerstand. Šilhart baute ein Netzwerk von Widerstandskämpfern auf, das landesweit operierte und unter anderem Geheimnachrichten aus kommunistischen Ländern in den Westen schmuggelte. Von Šilharts Gruppe bestanden Verbindungen zur Egerer Widerstandsgruppe.

Šilhart initiierte die Fluchtaktion mit dem Personenzug am 11. September 1951 mit, um seinem Sohn Vladimír und anderen ihm bekannten Widerstandskämpfern in den Westen zu verhelfen.

František Šilhart war der Hauptangeklagte des Strafverfahrens in der Sache der Zugentführung, das vom 7. bis 9. Januar 1953 am Karlsbader Gericht verhandelt wurde. Er wurde zum Tode verurteilt und saß neun Monate in der Todeszelle, bevor die Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde. Am 13. März 1963 wurde František Šilhart nach Verbüßung von 11 Jahren, 3 Monaten und 25 Tagen aus der Haft entlassen.